
Die naturheilkundliche Labordiagnostik ist im Gegensatz zur klassischen Labordiagnostik eine erweiterte Form. So werden nicht nur Blut, Stuhl oder Urin auf die üblichen Parameter untersucht, sondern auch Speichel und andere Ausscheidungsprodukte genauer unter die Lupe genommen. Ziel ist es, umfassende Informationen über die Ursache der Erkrankung zu erhalten, um daraus eine individuelle Therapie ableiten zu können.
Unsere Körperflüssigkeiten geben uns wertvolle Hinweise auf Ungleichgewichte in den Zellen, Veränderungen im Stoffwechsel, Störungen in den Organsystemen und sie geben uns Auskunft über unseren aktuellen Energiezustand.
Zu den Laboruntersuchungen gehören u.a:
Beim kleinen Blutbild wird die Zahl und Gestalt der Blutzellen sowie die Konzentration des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin bestimmt.
- Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
- Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
- Blutplättchen (Thrombozyten)
- Roter Blutfarbstoff (Hämoglobin)
- MCV (Mittleres Volumen der roten Blutkörperchen)
- MCH, HbE (Mittlerer Gehalt an Hämoglobin pro rotes Blutkörperchen)
- MCHC (Mittlere Hämoglobinkonzentration der gesamten Menge an roten Blutkörperchen)
- Hämatokrit (Volumenanteil der roten Blutkörperchen am Gesamtblut)
Beim großen Blutbild werden neben dem kleinen Blutbild nur noch die weißen Blutkörperchen nach ihren verschiedenen Zelltypen differenziert. Cholesterin, Entzündungsmarker oder Hormone werden also auch nicht im großen Blutbild bestimmt, wie viele meinen.
Spezielle Laboruntersuchungen bei Herzerkrankungen
- BNP: brain natriuretic peptide und NT-pro BNP: BNP wird bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz) in der überlasteten Herzkammer gebildet. Die Werte sind wichtige Hinweise, wenn es um den Ausschluss, die Feststellung oder die Überwachung der Behandlung einer Herzinsuffizienz geht. Bei Atemnot dienen diese Werte zur Unterscheidung einer Herz- von einer Lungenerkrankung. Der Schweregrad der Herzinsuffizienz und der Krankheitsverlauf können anhand der Werte beurteilt werden.
- Troponin-T/-I: Sterben bei einem Herzinfarkt Herzmuskelzellen ab, werden bestimmte Eiweiße freigesetzt und können im Blut gemessen werden. Erhöhte Werte des kardialen Troponin-T und -I können auf einen frischen Herzinfarkt oder eine Schädigung des Herzmuskels durch andere Erkrankungen hinweisen. Die Werte steigen schon wenige Stunden nach einem Herzinfarkt im Blut an. Deshalb sind sie derzeit die besten Marker zur Erkennung eines Herzinfarkts.
- Myoglobin: Erhöhte Werte des Muskeleiweißes Myoglobin können auf einen Herzinfarkt hinweisen, aber auch auf einen Nierenschaden. Kontrollen dienen auch der Verlaufs- bzw. Behandlungskontrolle bei Herzinfarkt.
- Kreatinkinase (CK, CPK): Erhöhte Werte dieses sogenannten Herzmuskelenzyms können auf eine koronare Herzkrankheit, evtl. auch einen Herzinfarkt hinweisen oder auf eine Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung.
Weitere Untersuchungen
Darüber hinaus können in bestimmten Fällen weitere Laboruntersuchungen sinnvoll sein, z. B. eine Untersuchung auf Viren oder Bakterien, wenn es Hinweise darauf gibt, dass eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) vorliegt.
Nierenfunktion Werte
- Harnstoff (im Blut, Hst): Harnstoff ist das Hauptabbauprodukt des Eiweißstoffwechsels, und wird über die Niere ausgeschieden. Erhöhte Werte im Urin können auf eine Nierenfunktionsstörung hindeuten.
- Kreatinin (im Blut, Krea): Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels und wird über die Niere ausgeschieden. Erhöhte Werte können sich bei beeinträchtigter Nierenfunktion (z. B. durch Bluthochdruck) finden.
- Protein (im Urin): Gesunde Nieren geben nur geringe Mengen an Protein in den Urin ab. Erhöhte Werte können auf eine Nierenschädigung durch Diabetes hinweisen. Diabetes ist ein Risikofaktor für Herzerkrankungen. Aber auch bei Bluthochdruck, Herzbeutelentzündung oder Herzversagen kann die Eiweißkonzentration im Harn erhöht sein.
Leberwerte
- Gamma-GT (g-GT, γ-GT): Schon bei leichten Leberschäden können die Werte erhöht sein. Hohe Werte können auf Abflussstörungen der Gallenwege (z. B. Steine) und Alkoholmissbrauch hindeuten.
- Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) oder Alanin-Aminotransferase (ALAT, ALT): Erhöhte Werte können auf einen schweren Leberzellschaden hindeuten.
- Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) oder Aspartat-Aminotransferase (ASAT, AST): Ein Anstieg kann auf schwere Leberzellschäden hindeuten. Da GOT aber auch im Herzmuskel vorkommt, können erhöhte Werte auch auf einen Herzinfarkt hinweisen.
- Alkalische Phosphatase (AP): Erhöhte Werte können auf eine Störung des Galleflusses hinweisen. Aber auch Knochenveränderungen können eine Erhöhung bewirken.
- Gesamt-Bilirubin (Gesamt-Bili): Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Erhöhte Werte können auf Störungen der Blutbildung, eine Leberschädigung oder eine Störung des Gallenabflusses aus der Leber hindeuten.
Mineralstoffe
- Kalium (K): Kaliumüberschuss und Kaliummangel können zu Herzrhythmusstörungen führen. Eine Überwachung des Kaliumwerts bei einer Behandlung mit bestimmten entwässernden Mitteln (Diuretika) ist zu empfehlen.
- Natrium (Na):Erniedrigte Werte können auf eine Wasseransammlung im Körper hinweisen, erhöhte Werte auf eine Austrocknung, z. B. bei Flüssigkeitsverlust wegen Durchfall oder starkes Schwitzen bei Fieber. Überwachung einer Behandlung mit entwässernden Mitteln (Diuretika).